Am Sonntag, den 29.09.2024 konnte der Ortsteil Niklasreuth in der Gemeinde Irschenberg das 25-jährige Vereinsjubiläum seiner Wassergemeinschaft feiern.
Der Festtag begann mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Nikolaus, in der Diakon Josef Jackl aus Raubling die Predigt hielt gemeinsam mit Pater Johannes. Jackl erinnerte daran, dass er es war, der vor 25 Jahren die Einweihung der Wasserreserve in Niklasreuth vorgenommen hat. Die Fürbitten las Vorstand Sixtus Juffinger. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Musikkapelle Niklasreuth, die auch nach dem Mittagessen beim Wirt bei Kaffee und Kuchen aufspielte.
Zuvor erinnerten der 1. Vorstand Christian Gumberger in seiner Rede und Sixtus Juffinger mit einer Präsentation an die Anfänge und berichteten über den aktuellen Stand. So erfuhren die Gäste, dass alles mit der Initiative einiger Niklasreuther begann, die sich Gedanken über die Sicherstellung einer zuverlässigen Wasserversorgung im Dorf machten und dafür am 06.05.1998 den Trinkwasserversorgungsverein Niklasreuth e.V. gründeten.
Im Mittelpunkt stand damals, wie heute die Quelle von Martin Huber in Furt, die bereits seit 1992 rund 180 Haushalte und landwirtschaftliche Anwesen mit frischem Wasser versorgte, 90 in Bad Feilnbach, 90 Niklasreuth und Sonnenreuth in der Gemeinde Fischbachau.
Nachdem Martin Huber seiner Zeit zusagte, die Kapazität von zwei Liter pro Sekunde auf drei Liter pro Sekunde zu erhöhen, auch um den 1995 gebauten Kindergarten und den renovierten Pfarrsaal zuverlässig mit Wasser zu versorgen, wurden zwei Alternativen der Umsetzung einer Wasserreserve für Niklasreuth diskutiert. Zum einen der Anschluss an den Hochbehälter der 1994 gegründete Wassergemeinschaft Großer Stein und zum anderen eine eigenständige Pumplösung von der Quellfassung.
Man entschied sich für ersteres und einigte sich auf 30.000 DM als Anteil an den Kosten für die Quellfassung und die Leitung zum Hochbehälter. Am 07.09.1998 begannen die Bauarbeiten mit dem Aushub für den Hochbehälter, für den Jakob Jost den Baugrund zur Verfügung stellte. Alle Arbeiten stemmten die beiden Vereine - Wassergemeinschaft Großer Stein Bad Feilnbach und Wassergemeinschaft Niklasreuth - in Eigenleistung, von der Planung bis hin zum Bau des Hochbehälters und den Einbau von zwei Pumpen in die Reserve. Diese transportieren das Wasser gut 110 Höhenmeter über den Grunder Berg bis zum Hochbehälter bei Niklasreuth. Die Wasserbezieher beteiligten sich als Vereinsmitglieder an den Investitionskosten. Das wurde am 29.07.1998 in der ersten Vereinssatzung durch die Mitgliederversammlung beschlossen. So mussten zu keinem Zeitpunkt Kredite aufgenommen werden.
Seit dieser Zeit übernehmen die beiden Vereine Wartung und Abrechnung. Für die Überwachung der Wasserversorgung ist das Gesundheitsamt Rosenheim zuständig, da der Hauptsitz des Wasserversorgers in Bad Feilnbach liegt. Wasser ist ein hohes Gut, das es zu schützen gilt und das verantwortungsvoll verbraucht werden sollte, das wird einem mit einer eigenen Quelle, wie in Niklasreuth ganz besonders bewusst. Auch, dass wir in einem Land leben, in dem wir einfach den Wasserhahn aufdrehen und sauberes Wasser unbedenklich aus dem Hahn trinken können, ist keine Selbstverständlichkeit.
Das liegt auch an den natürlichen Voraussetzungen in unserer Region. Unabhängig von langen Trockenperioden oder anhaltenden starken Regenfällen sprudelt die Quelle in Niklasreuth gleichmäßig vor sich hin und wird deshalb auch in Zukunft frisches Trinkwasser liefern. Ein Glücksfall für Mensch und Tier. Am Ende der Veranstaltung konnten Interessierte sich davon persönlich überzeugen und die beiden Wasserreserven der zwei Vereine Großer Stein Bad Feilnbach und Wassergemeinschaft Niklasreuth besichtigen.
Text: Florian Lintz