Spatenstich Kläranlage Irschenberg am 28.05.2025

Spatenstich Kläranlage am 28.05.2025

Startschuss in eine saubere Zukunft in Irschenberg

 

Der Bau der neuen Kläranlage in Irschenberg ist für die Gemeinde eines der größten Bauvorhaben in den letzten Jahren. Lange wurde um die beste Lösung für den notwendigen Neubau des in die Jahre gekommenen Klärwerks aus dem Jahr 1980 gerungen - unter technischen, ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Nun fand am 28. Mai 2025 der symbolische Spatenstich zum Neubau am alten Standort statt.

 

Dazu begrüßte Bürgermeister Klaus Meixner die Gäste, darunter Vertreter des Landratsamts Miesbach, der Planungsgemeinschaft Dünser-Aigner und ENWACON Engineering, der PFEIFFER Baugesellschaft sowie vom Bayerischen Landesamt für Umwelt und Wasserwirtschaftsamt Rosenheim und erinnerte an die Anfänge: „Seit 2016 beschäftigen wir uns mit der Erneuerung der Abwasserentsorgungsanlage. Nun bauen wir eine mechanisch-biologische Kläranlage mit SBR-Stufe (Sequencing Batch Reactor) und nachgeschaltetem Bodenfiltersystem. Das Anlagenkonzept hat Vorbildcharakter und wurde 2020 mit dem Bayerischen Abwasserinnovationspreis des Bayerischen Umweltministerium ausgezeichnet und mit 500.000 Euro für die Gemeinde dotiert.“

 

Er wies darauf hin, dass die Entscheidungen des Gemeinderates für die technische Umsetzung und die Einleitung am bestehenden Standort die beste Lösung sei und betonte den guten Verlauf der Ausschreibungen, bei denen renommierte und zum größten Teil bayerische Unternehmen den Zuschlag erhalten haben. Die Gemeinde rechnet deshalb unverändert mit Gesamtkosten in Höhe von 8,7 Millionen Euro. Meixner bedankte sich bei den am Projekt Beteiligten: „Schön, dass es endlich losgeht. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit“.

 

Alexander Schulz-Pflugbeil, Geschäftsführer der ENWACON Engineering GmbH & Co. KG, erläuterte die zum Einsatz kommende zukunftsorientierte Klärtechnik, die dafür sorgen wird, den Kropfbach in einen sehr guten ökologischen Zustand zurückzuversetzen. Mit modernster Technik der vierten Reinigungsstufe wird die Kläranlage Irschenberg zu einer der fortschrittlichsten Anlagen, die die Voraussetzung dafür schafft, dass ausschließlich sauberes Wasser eingeleitet wird zum Schutz der Natur, Umwelt und der Menschen.

 

Denn die eingesetzte Verfahrenskombination aus Membran- und Aktivkohlefilter soll zukünftige gesetzliche Anforderungen an die Abwasserreinigung erfüllen. Mit innovativen Verfahren wird die Anlage künftig nicht nur die klassische Aufgabe der Abwasserreinigung übernehmen, sondern auch einen Großteil der Mikroverunreinigungen, Mikroplastik und Arzneimittelrückstände aus dem Abwasser entfernen, damit Quellwassercharakter gemäß der Wasserrahmenrichtlinien der EU erreicht werden kann. „Diese EU-weite Regelung wird dafür sorgen, dass Irschenberg zu einem Leuchtturm-Projekt wird, welches als Blaupause für andere Stellen in Deutschland dienen wird“, zeigte sich Dipl.-Ingenieur Schulz-Pflugbeil überzeugt.

 

Aus diesem Grund ist die Technische Universität München seit der Planungsphase Teil des Projekts und begleitet auch die Baumaßnahme im Rahmen eines Forschungsprojekts, das die Wirksamkeit der neuen Klärtechnik und die Auswirkungen auf das Gewässer untersucht. 

 

Derzeit wird im oberen, ersten Teich der Boden des SBR-Behälters betoniert, nachdem die beiden Teiche geleert und entschlammt sowie die Wasserleitung für die Wasserversorgung des Bereichs Aufham erneuert und aus dem Klärwerksgelände verlegt worden sind. Als nächstes werden das Technikgebäude errichtet und der zweite Teichbereich in Angriff genommen. Großer Wert wird auf einen sensiblen Umgang mit bestehenden Bauwerken gelegt, so soll das alte Betriebsgebäude erhalten und als Personalgebäude genutzt werden. Der Bau wird voraussichtlich Juli 2027 abgeschlossen.

 

Im Zuge der Einrichtungsarbeiten der Baustelle hat die Baufirma im Osten der Kläranlage einen Lagerplatz auf einer Wiese eingerichtet, der nach Beendigung der Baumaßnahme in den Urzustand zurückgebaut wird. Zur Sicherung des Verkehrs wurde eine Geschwindigkeitsbegrenzung im Bereich der Kläranlage an der MB1 auf 30 km/h eingerichtet. 

 

 

 

Freundliche Grüße

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Gemeinde Irschenberg

Florian Lintz